Nachdem ich nun schon seit ca. 10 Monaten in Polen bin, habe ich es endlich geschafft auch den Norden zu bereisen. Lange habe ich mich davor gedrückt, weil zum Beispiel Danzig eine Fahrt von ca.
11 - 12 Stunden ist; das ist fast so weit wie nach Hause.
Aber wenn ich schon einmal in Polen bin, dann muss ich es doch eigentlich auch von möglichst vielen Seiten gesehen haben?!
Also nahm ich mir einige Tage frei und machte mich am 14. Juni zusammen mit Laura auf den Weg zuerst nach Warschau und nach einer Übernachtung bei Friedrich (Freiwilliger in Warschau, den wir von einer Gedenkstättenfahrt in Auschwitz kannten) zusammen mit ihm weiter in die Masuren, nach Mikołajki.
Ein weiterer Freund, Hans-Georg, der auch die Zeit mit uns verbringen wollte, hatte in Mikołajki Seminar, weshalb wir uns das kleine Städtchen als erstes Ziel aussuchten, um ihn abzuholen.
Da die Masuren quasi die Mecklenburgische Seenplatte Polens sind, verbrachten wir sehr viel Zeit im und auf dem Wasser. Dank der vielen Sonne war dies auch ohne Probleme möglich. :)
Dennoch kann man dort auch wunderschön wandern und es gibt einige kleine, süße Städtchen zu besichtigen.
Allgemein sind die Masuren eine wunderschöne und recht vielfälltige Landschaft und da wundert es auch nicht, dass Hitler sich damals gerade hier eins seiner Führerhauptquartiere hingebaut hat -
die Wolfsschanze.
Von Kętrzyn machten wir uns zufuß auf den Weg um uns querfeldein durch die Felder zu schlagen, eine kleine Pause am See zu machen und am
frühen Abend endlich an der "Wilczy Szaniec" anzukommen.
Von einem sehr netten Guide bekamen wir eine private Führung (allerdings auf Polnisch). Hierbei lernten wir viel über die Wolfsschanze,
aber hörten auch Sprüche: "Hätte Hitler Fleisch gegessen, geraucht und getrunken, hätte er den Krieg eventuell auch gewinnen können", "Wir gehen jetzt mal auf nen Besuch zu Himmler" oder der
Guide zeigt auf etwas zerfallenes Metall und sagt "das hier ist sowjetische Arbeit"; dann zeigt er auf den Stahlbeton der Bunker "Und das ist der gute deutsche Stahl"...
Auch wenn es von der Wolfsschanze nicht mehr viel zu sehen gibt, außer den Ruinen der Bunker, so ist es doch sehr interessant zu sehen, wie es aufgebaut war und gesichert war und vor allem ist es
sehr spannend an dem Ort zu sein, an dem Hitler viel Zeit verbracht hat und, wo Claus Schenck Graf von Stauffenberg am 20. Juli 1944 das Attentat auf Hitler verübt hat.
Am Dienstag fuhren wir dann noch für einen Tag nach Olsztyn um uns auch diese Stadt wenigstens ein wenig anzuschauen. Eine recht kleine, aber doch sehr nette Stadt, in der man natürlich auch den
ein oder anderen See findet. :)
Nachdem wir genug von der Stadt gesehen hatten, haben wir und noch mit einem Bierchen an einen See gesetzt.
Abends sind Friedrich, Hans-Georg und ich zurück nach Warschau gefahren, während Laura zu ihrer Oma gefahren ist, die dort in der Nähe wohnt.
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