Von Minden nach Polen

Mein Friedensdienst mit ASF im Jüdischen Zentrum in Oświęcim/Auschwitz

Hallo liebe Freunde, Förderer und Interessierte,

ab dem 03. September 2012 werde ich einen Friedensdienst mit ASF im jüdischen Zentrum Oswiecim/Auschwitz machen.

Auf diesen Seiten möchte ich euch das ganze Jahr über meine Arbeit, Erlebnisse und Erfahrungen informieren.

Auch gibt es mir und euch die Möglichkeit Gedanken zu bestimmten Themen zu äußern und über Nachrichten im Kontakt zu bleiben, hierzu sind natürlich alle herzlich eingeladen!

Viel Spaß mit meinem Blog

Johannes

Jom haScho'a - March Of The Living

Am 8. April fand wie jedes Jahr der traditionelle "March of the Living" statt.
Hier treffen sich einmal im Jahr Juden aus aller Welt um gemeinsam den (für die meisten Menschen tödlichen) Weg ihrer Ahnen von Auschwitz I nach Birkenau zu gehen.  Panama, Südafrika, Israel, Amerika, Australien, Taiwan,... Wirklich aus allen Teilen der Welt kamen die über 10.000 überwiegend jungen Juden für diesen Tag nach Auschwitz.

Die dominierenden Farben des Marsches waren Blau und Weiß, was vor allem durch die extra angefertigten March-Of-The-Living-Regenjacken und die vielen Israelfahnen kam, die beiden Zeichen der Verbundenheit und der Gemeinschaft als Juden an diesem Tag. Juden wollten an diesem Tag schließlich eindeutig als solche erkannt werden um der Welt zu zeigen, dass die Nazis es nicht geschafft haben die Juden zu vernichten. "Wir leben noch" war das eindeutige Zeichen an die Welt.

Nachdem sich alle im Stammlager versammelt hatten, wurde das Schofar (ein Widderhorn, welches normalerweise nur an Rosh Ha-Shana und an Jom Kippur geblasen wird und eine Anerkennung Gottes als König darstellt) geblasen und dann zogen ca. 10.000 Menschen in einem Schweigemarsch, der nur durch jüdische Gesänge unterbrochen wurde, die 3 km bis nach Birkenau.
Begleitet wurde der Marsch nicht nur von der örtlichen Polizei, sondern auch durch eigens aus Israel eingeflogene Sicherheitskräfte. So wurde uns zum Beispiel von diesen jeglicher Kontakt zu einer Gruppe, mit der wir uns im Stammlager noch nett unterhalten hatten während des Marsches verboten... Ist das die neue Art von Verständigung und von Gemeinschaft? :(

In Birkenau angekommen gab es dann vor dem Mahnmal eine Zeremonie mit Musik und Reden von dem Sohn eines Überlebenden, dem Oberrabbiner von Tel Aviv und anderen wichtigen Personen.
Es war aber auch ein Zusammentreffen der verschiedenen Nationen, die zusammen saßen und in Austausch kamen.

Allgemein hat mich der Marsch aber eher enttäuscht, wobei ich es trotzdem immernoch ein schönes Zeichen finde der Welt zu zeigen, dass die Nazis ihr "Endlösung" nicht erreicht haben.

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