Von Minden nach Polen

Mein Friedensdienst mit ASF im Jüdischen Zentrum in Oświęcim/Auschwitz

Hallo liebe Freunde, Förderer und Interessierte,

ab dem 03. September 2012 werde ich einen Friedensdienst mit ASF im jüdischen Zentrum Oswiecim/Auschwitz machen.

Auf diesen Seiten möchte ich euch das ganze Jahr über meine Arbeit, Erlebnisse und Erfahrungen informieren.

Auch gibt es mir und euch die Möglichkeit Gedanken zu bestimmten Themen zu äußern und über Nachrichten im Kontakt zu bleiben, hierzu sind natürlich alle herzlich eingeladen!

Viel Spaß mit meinem Blog

Johannes

Chor und Fahrradtour

Zwei schöne Sachen haben sich diese Woche noch ergeben, von denen ich kurz berichten möchte.

 

Am Montag sind Dominik und ich das erste Mal zu einem Chor in Osiek gefahren. Super Sache!

Wir wurden super nett aufgenommen und es hat einfach riesigen Spaß gemacht mit denen zu singen. Der Chor singt vor allem solche Lieder, wie wir auch in der JuKa gesungen haben, also eher kirchliche Sachen (meist auf Italienisch), aber auch polnische und russische Lieder. Das wird super spannend und ich freue mich jetzt schon riesig auf die kommende Probe am Montag!

Sehr schön war zu sehen, dass ich die Ansagen der Leiterin fast immer verstanden habe, weil "decrescendo", "diminuendo", "Fermata" sind halt doch international. Ich glaube, dass das wirklich genau das Richtige ist und wir eine Menge Spaß haben werden!!!

Der erste Auftritt ist schon sehr bald, am 15.10. Aber die Chorleiterin war sehr begeistert von uns und meinte, dass wir da gerne schon mitsingen können!

Mein neuer Chor: Camminando
Mein neuer Chor: Camminando

Da am Montag und Dienstag das jüdische "Sukkot"  (Laubhüttenfest) war, hatte das AJC geschlossen und wir mussten nur Führungen geben. Am Montag hat jeder von uns eine Gruppe übernommen, am Dienstag hat Dominik die eine übernommen und ich hatte somit einen freien Tag.

Diesen habe ich genutzt um eine ausgiebige Fahrradtour (mit meinem neu erstandenen Fahrrad) durch die Umgebung zu machen. Ich bin am linken Wisłaufer bis nach Zator gefahren und am rechten Ufer wieder zurück. Das hat ca. 3 1/2 Stunden gedauert und war sehr schön. Hier einige Eindrücke:

Die Kruki-Seen
Die Kruki-Seen
Dwory
Dwory
Wisła; ja, dass ist der gleiche Fluss, der durch Kraków fließt, auch wenn es auf grund der Größe nicht so scheint
Wisła; ja, dass ist der gleiche Fluss, der durch Kraków fließt, auch wenn es auf grund der Größe nicht so scheint
Wisła
Wisła
Wehr in der Wisła
Wehr in der Wisła
Ein Mann versucht seine beiden Kühe zu bewegen (relativ erfolglos)
Ein Mann versucht seine beiden Kühe zu bewegen (relativ erfolglos)
Die hölzerne Kirche von Metków
Die hölzerne Kirche von Metków
Nochmal die Wisła, weil es so schön ist
Nochmal die Wisła, weil es so schön ist
Rathaus von Zator
Rathaus von Zator
Kirche von Zator
Kirche von Zator

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Kommentare: 6
  • #1

    maria (Mittwoch, 03 Oktober 2012 21:02)

    Hallo mein lieber Futzi, ich lese deine Berichte immer wieder mit spannung und freue mich, wie gut du deinen Alltag dort meisterst. Toll, dass du schon so viel neben deiner Arbeit machst! Die Bilder vermitteln einen guten Einblick und manchmal habe ich das Gefühl, die Dinge mit dir gemeinsam erlebt zu haben:)
    Wie klappt es denn mit dem polnisch?? Wir müssen unbedingt mal skypen!
    Ganz liebe Grüße von deiner Schwester Maria.

  • #2

    Martin Guth (Freitag, 05 Oktober 2012 22:18)

    Hallo Johannes, schön, dass es die Musik gibt, da kann man immer "andocken". Eine Bigband hast du aber noch nicht gefunden!?
    Liebe Grüße! Martin Guth

  • #3

    Nono (Freitag, 05 Oktober 2012 23:22)

    Du Lieber ,Ich bin überwältigt von der Lektüre Deiner Berichte, die Deine erstaunliche Aktivität in so kurzer Zeit beweisen, und Dein Interesse an der Gegenwart und Vergangenheit eines Volkes, in dessen Heimat so grauenvolle Dinge geschehen sind! Ich verfolge diese Berichte mit großem Interesse und kann förmlich spüren, auf welchem Boden sie gewachsen sind! Weiter so!Ich denke viel an Dich und sag Dir einen herzlich lieben Gruß! Dein Nono

  • #4

    vonmindennachpolen (Sonntag, 07 Oktober 2012 10:37)

    Hallo Maria,
    schön, dass dir die Berichte gefallen.
    Oswiecim ist halt eine kleine Stadt, deswegen gibt es hier nicht sooo viel zu entdecken. Umso wichtiger war es für mich möglichst schnell Sachen neben meiner Arbeit zu finden, die mir Spaß machen und eine gute Ablenkung gegenüber der 8 Stunden Arbeit am Tag sind. Außerdem habe ich lange kein Sport gemacht und gemerkt, dass er mir doch ser fehlt. ;)
    Das Polnische lässt leider noch sehr zu wünschen übrig, aber seit Donnerstag habe ich nun eine Lehrerin, die mir hoffentlich ordentlich helfen kann. :) Und dann wird das bestimmt und hoffentlich sehr schnell! :)

    Lieber Martin,
    ja wirklich schön, dass es sie gibt. Ein Chor macht einfach immer Spaß und man findet oft Leute im gleichen Alter, mit denen man sich vielleicht auch anfreunden kann. Der Chor war auch etwas, um das ich mich unbedingt kümmern wollte. Und es hat geklappt. :)
    Eine BigBand habe ich leider nicht gefunden, allgemein kann ich mit meiner Trompete im Moment nicht so viel anfangen, aber vielleicht findet sich ja noch was.
    Danke für die Grüße!

    Lieber Nono,
    danke für deine Grüße. Und es ist schön zu hören, dass euch/dir die Berichte gefallen.
    Polen ist einfach ein unglaublich nettes Pflaster und die Leute sind so hilfsbereit! Da fällt es einem kaum schwer sich zurecht zu finden.
    Ich bereue es wirklich in keiner Sekunde mich für dieses tolle land entschieden zu haben, auch für diese schöne Stadt.
    Und seit ich hier bin, gefällt mir meine Entscheidung für diesen Ort immer besser. HIer habe ich wirklich das Gefühl, dass ich mein Wissen und das Wissen über diese schreckliche Zeit jemandem vermitteln kann. Das geht einfach am Besten an dem Ort des Schreckens (aber auch des bunten jüdischen Lebens) am Besten. Außerdem habe ich das Gefühl hier wirklich noch etwas bewirken zu können. Ins ehemalige KL kommen jährlich mehrere Millionen Menschen und wir hier im AJC sind froh, wenn wir unsere 10000 zusammen bekommen. Dieses Bewusstsein finde ich einfach unglaublich schade. Besonders die Deutschen sehen oft nicht, dass in dem Namen Auschwitz (den übrigens die Habsburger 1772 diesem Ort das erste mal gegeben haben) nicht nur drei KL stecken, sondern auch eine Stadt, die ein blühendes jüdisches Leben hatte und auch heute eine ganz tolle Stadt ist. Diese Seite der Medaille wird von den meisten vergessen, dabei ist es die Seite, die für die Bewohner viel wichtiger ist, dass sie gesehen wird. Deswegen bin ich die ganze Zeit fieberhaft am überlegen, welche Möglichkeiten es gibt meine Stelle (als unbedeutener Freiwilliger) zu nutzen um diesem Zustand entgegenzuwirken.

    Liebe Grüße an euch alle zurück aus dem heute sehr verregneten Oswiecim.
    Euer Johannes

  • #5

    Marieke (Sonntag, 07 Oktober 2012 10:58)

    Hallo lieber Johannes,
    mittlerweile gut in Leipzig gelandet, schaffe ich es auch einmal deine letzten Berichte zu lesen. Das klingt ja alles total spannend und ich freue mich wirklich, dass du dich anscheinend so gut eingelebt hast. Ich sende dir die besten Grüße und wünsche dir weiterhin alles Gute :-) Deine Krabbelgruppenfreundin :-P

  • #6

    vonmindennachpolen (Montag, 08 Oktober 2012 20:40)

    Hallo Marieke,
    schön, dass du so gut gelandet bist und schön von dir zu hören! :)
    Sich hier einleben war einfach überhaupt kein Problem! Die Polen sind einfach unglaublich super! Ich fühle mich einfach wohl :)
    Wann kommst du denn mal her?! :)
    Liebe Grüße und wir schreiben die Tage bestimmt mal wieder! :)
    Dein Krabbelgruppenfreund :D