Von Minden nach Polen

Mein Friedensdienst mit ASF im Jüdischen Zentrum in Oświęcim/Auschwitz

Hallo liebe Freunde, Förderer und Interessierte,

ab dem 03. September 2012 werde ich einen Friedensdienst mit ASF im jüdischen Zentrum Oswiecim/Auschwitz machen.

Auf diesen Seiten möchte ich euch das ganze Jahr über meine Arbeit, Erlebnisse und Erfahrungen informieren.

Auch gibt es mir und euch die Möglichkeit Gedanken zu bestimmten Themen zu äußern und über Nachrichten im Kontakt zu bleiben, hierzu sind natürlich alle herzlich eingeladen!

Viel Spaß mit meinem Blog

Johannes

Oświęcim oder Oszpicin

Nun bin ich über eine Woche in Oświęcim und möchte euch über meine ersten Eindrücke berichten.

 

Am Montag, den 10.09.2012  wurden wir in der Früh von einem Bus der "Internationalen Jugend Begegnungsstätte" abgeholt. Wir, das sind mein Mitbewohner Gleb (UKR), Sasha (UKR), Christina (D) - beide arbeiten in der IJBS - und ich.

Der Fahrer ließ uns an unserer neuen Wohnung raus, wo Dominik (ein Freiwilliger aus Österreich, der auch im Aushwitz Jewish Centre arbeitet) uns erwartete. Wir gingen also hoch in den 5. Stock, wo wir die Wohnung Nr. 35 betraten. Dominik hatte uns unten schon einen kleinen Schock verpasst, als er sagte, dass die Wohnung irgendwie bewohnt aussieht. Als wir dann aber die Wohnung betraten, wurde uns beiden sehr schnell klar, dass er nicht wusste, dass unsere Vorgängerinnen hier schon gewohnt haben und einige Sachen zurückgelassen hatten.

Unser Haus in Bałandy 2
Unser Haus in Bałandy 2
Unsere Küche und der Eingangsbereich
Unsere Küche und der Eingangsbereich
Mein Zimmer
Mein Zimmer
Mein Zimmer, Klappe die 2.
Mein Zimmer, Klappe die 2.

Wir luden also unsere Sachen ab und machten uns direkt auf den Weg in die Stadt. Dort zeigte uns Dominik zuerst das AJC (Aushwitz Jewish Centre) und dann führte er uns noch ein bisschen durch die Innenstadt. Ich habe mich sofort in die kleine Stadt verliebt. Es ist einfach unglaublich schön hier! Tolle Häuser, tolle Atmosphäre, einfach super!

Hier einige Eindrücke:

Die ehemalige "jüdische Gasse"
Die ehemalige "jüdische Gasse"

Um 11 Uhr waren wir dann mit Ola verabredet, die für uns zuständg ist. Da bekamen wir das erste Mal mit, was polnische Pünktlichkeit bedeutet, da sie erst um 11.55 Uhr kam.

Also hatten wir erst ein Gespräch mit dem Leiter des AJC Tomek, und dem "Bildungsleiter" Maciek. Diese erklärten uns unsere Aufgaben und ihre Erwartungen und beantworteten sehr nett unsere Fragen.

Danach hatten wir ein Gespräch mit Ola, die uns etwas über unsere Wohnung erzählte. Unsere Vermieterin spricht übrigens fließend Deutsch. :)

Danach gingen Gleb und ich zurück in unsere Wohnung und fingen an unsere Sachen auszupacken und erkundeten noch weiter unsere neue Heimat.

Am Abend traffen wir uns mit allen Freiwilligen von Oświęcim (immerhin 10 Leute) in einer Bar auf ein Bier und dann fielen wir ins Bett und schliefen schnell ein.

 

Der nächste Tag war unser erster richtiger Arbeitstag. Unsere Arbeitszeiten sind sehr gemütlich, immer von 10 Uhr bis 17 Uhr. An Samstagen und jüdischen Feiertagen ist das AJC geschlossen und wir müssen nicht arbeiten.

An dieser Stelle sollte ich vielleicht berichten, was überhaupt meine Arbeit hier umfasst:

Erstmal habe ich zwei Wochen Zeit mir aus ganz vielen Materialien (meistens auf Englisch) eine eigene Führung durch das AJC zusammen zu stellen. Dies wird also meine Aufgabe in den ersten zwei Wochen sein. Am 24. 09. habe ich dann eine Art "Prüfung", bei der ich unserem Leiter eine Führung durch das AJC geben muss. Er entscheidet dann, ob meine Recherchen ausreichend waren und ich von nun an deutsche Führungen geben darf.

Nach dem 24. ist es dann meine Aufgabe deutsche Gruppen durch das jüdische Zentrum zu führen.

Außerdem muss die Rezeption immer von einem von uns dreien besetzt sein.

Ansonsten verbringen wir während der Arbeit viel Zeit vor dem Laptop oder vor Büchern um mehr über die jüdische Religion und über das jüdische Leben in Oświęcim zu lernen.

Dominik ist gerade dabei eine Internetseite ins deutsche zu übersetzen außerdem müssen auch manchmal Vorbereitungen für bestimmte Seminare gemacht werden.

Für alle, die es interessiert, hier einige Links:

www.ajcf.org

www.oshpitzin.pl

www.new-life-exhibit.com/

 

Aushwitz Jewish Centre
Aushwitz Jewish Centre
Bibliothek (meine Arbeitsstelle) im AJC
Bibliothek (meine Arbeitsstelle) im AJC
Gemeinschaftsküche im AJC
Gemeinschaftsküche im AJC
Unser Garten im AJC
Unser Garten im AJC
Ari
Ari
Mein täglicher Weg zur Arbeit
Mein täglicher Weg zur Arbeit

Die oben genannte Arbeit nimmt also immer den größten Teil des Tages ein. Allerdings wird die Arbeit bei uns sehr locker gehandhabt, so dass Tomek uns schon am ersten Tag gesagt hat, dass wir jeder Zeit gehen können um die Stadt zu erkunden, oder Sachen zu erledigen. Auch ist es kein Problem, wenn wir mal einen Tag nach Kraków wollen, oder ähnliches. Wir sollen ihm nur kurz vorher bescheid sagen. Man könnte die Arbeit hier also so beschreiben: Gruppe und Rezeptionsdienste sind für uns verpflichtend und wir müssen da sein, ansonsten soll das AJC "Ausgangspunkt" unserer Arbeit sein.

 

Am Dienstag haben wir uns dann nach der Arbeit mit einigen Freiwilligen im Park getroffen und haben das gute Wetter ausgenutzt:

Matthias, Klaudia (Freundin vom Chang), Kuba, Sasha, Chang und Dominik im Planty
Matthias, Klaudia (Freundin vom Chang), Kuba, Sasha, Chang und Dominik im Planty
Sasha und Chang spielen Gitarre
Sasha und Chang spielen Gitarre
Matthias beim Kopfstand
Matthias beim Kopfstand

Am Mittwoch haben wir uns Mittags (während der Arbeitszeit) mit den Freiwilligen vom MDSM (polnische Abkürzung für die Internationale Jugend Begegnungsstätte) bei uns im AJC im Seminarraum getroffen und haben den Film "Am Ende kommen Touristen" geschaut. Ich kannte den Film zwar schon, und er beschreibt nicht wirklich, wie die Freiwilligen hier heutzutage arbeiten, aber es ist spannend die ganzen Orte, die man täglich sieht, in diesem Film wieder zu finden. :)

 

Hier der Trailer zu dem Film:

http://www.youtube.com/watch?v=BfiKvnxAVDg

Ich, Dominik (macht das Foto), Kuba, Chang, Klaudia, Sasha und Gleb gucken den Film "Am Ende kommen Touristen"
Ich, Dominik (macht das Foto), Kuba, Chang, Klaudia, Sasha und Gleb gucken den Film "Am Ende kommen Touristen"

Am Donnerstag hat Dominik lecker Risotto gekocht - was er zwei Tage vorher von Sasha gelernt hatte - und wir haben zu viert gegessen. Außer Gleb, Dominik und mir war noch Kasia dabei. Sie kommt aus Oświęcim und hat in Kraków deutsch, geschichte und hebräisch studiert. Nun hat sie zwei Monate Praktikum im AJC gemacht und sowohl polnische, als auch deutsche Führungen gegeben. Es war immer sehr nett mit ihr und man konnte sich unglaublich viel für künftige eigene Führungen abgucken.

Gleb, Dominik, Kasia und ich (mache das Foto) beim Essen
Gleb, Dominik, Kasia und ich (mache das Foto) beim Essen

Am Freitag habe ich einen langen Spaziergang durch eine mir noch unbekannte Ecke Oświęcims gemacht und so manche durchaus interessante Entdeckung gemacht.

Es ist zum Beispiel auffällig, dass hier in Oświęcim die großen Wohnblöcke (die es hier auch zu genüge gibt) größtenteils nicht grau sind, sondern oft sehr bunt angemalt, was dem ganzen einen sehr freundlichen Eindruck verleiht.

Einer der "grauen" Wohnblöcke
Einer der "grauen" Wohnblöcke
Und noch einer...
Und noch einer...
Und noch einer...
Und noch einer...

Auch werden viele alte, graue Häuser renoviert und bunt gemacht. Man sieht also, dass hier gerade viel in die Richtung einer schöneren, bunteren Stadt getan wird.

Ein Haus wird rot gestrichen
Ein Haus wird rot gestrichen
Renovierungsarbeiten
Renovierungsarbeiten

Die für uns Deutsche wohl interessanteste Entdeckung war folgende:

Schlecker in Oświęcim
Schlecker in Oświęcim

Ja, es gibt wirklich noch offene Schlecker in Polen!!!

 

Hier einige weitere Eindrücke meines Spaziergangs:

"Oświęcimskie Centrum Kultury"
"Oświęcimskie Centrum Kultury"
Parafia rzymskokatolicka św. Maksymiliana Marii Kolbego
Parafia rzymskokatolicka św. Maksymiliana Marii Kolbego
Der katholische Friedhof
Der katholische Friedhof

Freitag war mein letzer Arbeitstag vor einem langen Wochenende. Samstags haben wir immer geschlossen, Sonntags muss nur jemand an der Rezeption sitzen (diesmal Gleb) und Montag und Dienstag ist jüdischer Feiertag (Rosh Hashana).

Am Abend sind Gleb, Dominik und ich zu einem Eishockeyspiel von "AKSAM Unia Oświęcim" gegangen gegen den aktuellen polnischen Meister "Ciarko PBS Bank KH Sanok". Das war wohl eine gute Lehrstunde für den 7 maligen polnischen Meister aus Oświęcim. Sie verloren mit 2:8...

Aber es war toll mal dabei gewesen zu sein. Eine tolle Stimmung in der Halle. Auffällig war nur, dass es keine gegnerischen Fans gab. Als ich gestern einen polnischen Freund fragte, erklärte er mir, dass gegerische Fans nicht mehr zugelassen sind, weil es früher nach den Spielen regelmäßig zu schweren Ausschreitungen gekommen ist.

Fanclub von Unia
Fanclub von Unia
Die gegnerische Bank
Die gegnerische Bank
Das Feld wird in der Pause neu gemacht
Das Feld wird in der Pause neu gemacht
Werbung in den Pausen
Werbung in den Pausen
Eiskunstlauf in der Pause
Eiskunstlauf in der Pause

Am Abend waren wir dann erst bei Kuba, Matthias und Alex in der Wohnung und sind dann noch in eine Kneipe in der Nähe gegangen.

Klaudia wird von Chang und Dominik getragen, Anna läuft nebenher
Klaudia wird von Chang und Dominik getragen, Anna läuft nebenher
Gute Laune - Francois, Klaudia und Chang
Gute Laune - Francois, Klaudia und Chang

Am Samstag morgen waren Gleb und ich auf dem Markt von Oświęcim. Ein sehr buntes Treiben. Aber es war echt schön. Außerdem bekommt man unglaublich günstiges Gemüse!!!

Mittags habe ich dann endlich das auf mich genommen, wovor ich, seit ich eine Zusage für Oświęcim bekommen hatte, Angst hatte.

Auschwitz I, das Stammlager.

Ich habe mich einer Gruppe aus Vlotho aus dem MDSM angeschlossen, da ich so eine kostenlose Führung bekam.

Das einzige Foto, was ich mich getraut habe zu machen, obwohl es erlaubt war. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass es nicht richtig ist Fotos zu machen.
Das einzige Foto, was ich mich getraut habe zu machen, obwohl es erlaubt war. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass es nicht richtig ist Fotos zu machen.

Naja, über de Geschichte des Lagers muss ich wohl ziemlich wenig erzählen. Ich denke, dass jeder die traurige Geschichte sehr genau kennt., wobei man das Stammlager nicht mit dem Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau verwechseln darf. Aber die Ausstellung, die man kennt, mit den Haaren, den Koffern, den Schuhen, etc. ist nicht in Birkenau. Dort gibt es fast nur noch Ruinen zu besichtigen.

Aber vielleicht etwas zu den Gefühlen, die einen überkommen, wenn man das ehemalige Konzentrtionslager Auschwitz I betritt:

Von vielen Leuten habe ich gehört, dass eine Führung durch Auschwitz I die emotionalsten Momente im Leben hervorruft. Auch hatte Francois, der die Gruppe beaufsichtigte, vorher drauf hingewiesen, dass jeder, dem es in der Ausstellung zu viel wird jeder Zeit raus gehen kann.

So gingen wir also unter dem bekannten "Arbeit macht frei"-Schild hinweg auf das ehemalige Lagergelände. Es ist schon ein bedrückendes Gefühl all das nun zu sehen, was man eigentlich doch nur aus Büchern, Filmen und dem Geschichtsunterricht kennt.

Auch ist es natürlich hart und sehr bewegend (im negativen Sinne) diese Berge an Haaren, Schuhen und Koffern zu sehen, die den Leuten gehörten, die größtenteils ermordet wurden. Diese Leute, die hier vor 70 Jahren gefangen waren und über die gleichen Wege gegangen sind wie ich, die all die Grausamkeit der Nazis ertragen mussten und die größtenteils nicht überlebt haben, sondern quallvoll von den Nazis ermordert wurden.

Und dennoch konnte ich die überall beschriebene Emotionalität nicht fühlen. Natürlich hatte ich ein komisches Gefühl und ein ziemlichen Druck auf dem Magen, wenn ich daran gedacht habe. Und dennoch konnte ich nicht realisieren, dass das alles wirklich passiert ist. Vielmehr hatte man das Gefühl, in einem sehr schlechten Filmzu sein. Zu oft hat man solche Bilder im Fernsehen gesehen oder etwas darüber gelesen. Man steht in einem Raum voller Haare von ermordeten Menschen und kann es nicht verstehen, was da passiert ist. Das ist einfach unmöglich. So etwas können die Menschen nicht wirklich erlebt haben! UNMÖGLICH!

Es ist sehr schwierig das alles in Worte zu fassen. Wenn ihr wissen wollt, was ich meine, dann müsst ihr mich besuchen kommen und euch selbst ein Bild davon machen.

 

Die Gruppe aus Vlotho war übrigens eine ziemliche Katastrophe. Man hatte eher das Gefühl, als wären wir auf Wandertag. Alles wurde fotografiert (auch Sachen, die verboten waren), es wurde viel gelacht und Quatsch gemacht. Sie haben eigentlich alles gemacht, was ich für einen solchen Ort absolut unmöglich finde. Und auch Francois war ziemlich bedient nach der Führung.

Am Sonntag haben ich einen ruhigen Vormittag gehabt und viel gelesen (danke an dieser Stelle an Suitbert und Martina für den wirklich tollen Roman!). Nachmittags haben wir uns dann alle bei Kuba, Matthias und Alex in der Wohnung getroffen, weil wir Chang verabschieden mussten. Er war Freiwilliger im letzten Jahr und war nur aufgrund seiner Freundin noch hier. Aber jetzt wurde es auch für ihn Zeit wieder nach Deutschland zurück zu kehren. Wir saßen also gemütlich in der Wohnung und haben uns unterhalten, bzw. Chang hat noch ein letztes mal für uns Gitarre gespielt. Dann wurde er von einem Bus abgeholt.

Wir saßen danach noch weiter in der Wohnung und haben es uns gemütlich gemacht.

Abends habe ich mich dann mit Kamil an der Eishalle getroffen und habe beim Training der Białe Wilki/White Wolves zugeschaut. Hierzu sollte ich vielleicht noch ein bisschen was erzählen:
Ich habe im Laufe meiner ersten Woche eine Mail an Unia Oświęcim geschrieben, ob sie auch eine Amateurmannschaft haben, wo ich einfach so "just for fun" Eishockey spielen könnte, so wie ich es in Minden ja auch schon jeden Winter gemacht habe.

Es hat auch nicht lange gedauert, dass ich eine Mail mit der Adresse von dem Kapitän der Białe Wilki bekam. Also habe ich auch ihm eine Mail geschrieben, ob es eine Möglichkeit gibt mitzuspielen. Und sehr schnell kam eine sehr nette Antwort. Es ginge, dass Problem könnte allerdings die Ausrüstung werden. So haben wir dann einige Zeit hin und her geschrieben (natürlich in Englisch), bis ich irgendwann dann vorschlug, ob ich nicht mal beim Training zuschauen könnte. Naja und das nächste Training war also an besagtem Sonntag.

Ich habe mich also mit Kamil vor der Halle getroffen und wir haben beim Training zugeschaut (er ist nicht ganz gesund, deswegen hat er auch nicht mittrainiert). Nach dem Training sind wir in die Umkleide und er hat gefragt, ob Leute noch alte Klotten haben. Und es hat nicht lange gedauert, bis wir alles zusammen hatten. Und die wollten nichtmal Geld dafür! Total super und vor allem unglaublich nett von denen! So musste ich also nur 50 Złoty (ca. 13 Euro) für Schlittschuhe bezahlen und nochmal das gleiche für einen so genannten Tiefschutz.

Somit stand also nichts mehr im Wege und am Dienstag sollte mein erstes Training sein. :)

Am Montag haben wir uns mit einigen Freiwilligen getroffen und haben auf einer kleinen "Insel" in der Soła gegrillt. Nachdem die Würstchen verzehrt waren, haben wir den Grill in eine Feuerstelle umfunktioniert. So saßen wir also zusammen um ein Feuer und unterhielten uns, spielten Gitarre, sangen und tranken ein (vielleicht auch zwei) gute Pivo. Ein unglaublich schöner Tag!

Dominik, Kuba, Christina, Richard (Christinas Freund aus Deutschland zu besuch) und Alex
Dominik, Kuba, Christina, Richard (Christinas Freund aus Deutschland zu besuch) und Alex
Unser Grill
Unser Grill
Grillen :)
Grillen :)
Lagerfeuer mit Klaudia, Sasha, Alex und Kuba (die anderen sind eigentlich auch dabei, wahrscheinlich grade Holz oder Bier holen)
Lagerfeuer mit Klaudia, Sasha, Alex und Kuba (die anderen sind eigentlich auch dabei, wahrscheinlich grade Holz oder Bier holen)

Gestern war unser letzter freier Tag, bevor es dann heute wieder an die Arbeit ging. Vormittags war ich mit Dominik auf dem Markt, der aber deutlich kleiner war als Samstag.

Danach haben wir uns in einer Bäckerei ein Teilchen geholt und uns in einen "Park" gesetzt und zugeschaut, wie dort eine Ausstellung aufgebaut wurde.

Nachmittags haben wir uns dann getroffen und haben Fußball gespielt (Sasha, Dominik, Alex, Kuba, Matthias, Richard und ich).

Danach musste ich mich schon fertig machen und zum Training fahren.

Vor der Halle mussten wir dann noch ein bisschen warten, da Unia grade gespielt hatte (mal wieder 2:8 verloren, diesmal gegen Katowize :/ ).

Dann ging es aber in die Umkleide, wo mir Kamil erstmal erklären musste, wie man eine Eishockeyausrüstung anzieht... Gar nicht so einfach! Vor allem muss man die Reihenfolge sehr genau beachten, sonst klappt das alles nicht. Also los: Erst den Tiefenschutz und das T-shirt, dann die "Stulpen", Hose, Schlittschuhe, dann "Stulpen" runter ziehen und Beinschutz an, dann "Stulpen" wieder drüber ziehen und an dem Tiefschutz befestigen. Dann die Hose festziehen und die Stulpen etwas tapen, damit sie besser halten. Danach kommen Oberkörperschutz und Ellenbogenschutz und dadrüber dann das Trikot. Als letztes Helm auf und Handschuhe an. Und schon wiegt man doppelt so viel und ist 5 mal so dick wie sonst. :D Vielleicht kann ich die Tage mal ein Foto von mir machen und euch zeigen.

Während des Training haben wir dann die ganze Zeit gespielt, weil der Trainer nicht da war. Das war sehr cool, aber unglaublich anstrengend. Ich hätte nicht gedacht, dass Eishockey soooo anstregend sein kann und - wie ich heute dann merken durfte - jeden einzelnen Muskel im Körper beansprucht; aber das ist ja eigentlich gut.

Außerdem muss ich mich noch ein bisschen mit den Regeln vertraut machen, weil wir in Minden scheinbar quasi ohne Regeln gespielt haben. Dementsprechend stand ich manchmal nen bisschen planlos auf dem Feld und wusste nicht so ganz genau, was ich machen sollte.

Aber es hat sehr viel Spaß gemacht und die Jungs sind echt klasse.

Sehr lustig und ungewohnt war allerdings, dass in jedem Satz von ihnen min. 2 mal das Wort "kurwa" vorkam.

Abends bin ich dann ziemlich fertig ins Bett gefallen und habe sofort geschlafen.

 

Heute morgen bin ich voller Schmerzen aufgewacht und es war nicht ganz einfach aus dem Bett zu kommen und dann zur Arbeit zu laufen. Aber jetzt sitze ich hier und habe Zeit endlich meinen zweiten längeren Bericht zu schreiben.

Gerade bekamen wir Besuch von einer ehemaligen jüdischen Bewohnerung von Oświęcim, die nach Israel gegangen ist, und ihrem Sohn. Das war sehr spannend, vor allem, weil wir sie jeden Tag in der sogenannten "New-Life-Exhibition" auf dem Monitor sehen.

 

http://www.new-life-exhibit.com/bio_shaked_eng.html

 

Heute Mittag habe ich dann für Dominik und mich lecker gekocht. Und jetzt läuft gerade unsere Wäsche (die wir im Zentrum waschen können) und danach geht es endlich durch das schmuddel Wetter nach Hause.

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Kommentare: 3
  • #1

    Martin Guth (Samstag, 22 September 2012 15:14)

    Lieber Johannes, ich habe deinen langen Bericht gelesen und finde das alles sehr spannend! Nutze deine Zeit dort weiterhin gut...
    Liebe Grüße aus Minden! Martin (auch liebe Grüße von Maxi!)

  • #2

    Susanne Lämmel (Samstag, 22 September 2012 18:40)

    Lieber Johannes...ich guck immer mal hier rein und freue mich über deine ausführlichen Schilderungen...vielen Dank dafür!!! Liebe Grüße von Susanne

  • #3

    Johannes (Montag, 24 September 2012 15:25)

    Hallo Martin, hallo Susanne,
    danke euch für eure Kommentare! Ich finde es schön, dass ich so viel nette und positive Rückmeldung über meinen Blog bekomme! Es macht viel Spaß die Einträge zu schreiben und ich lese mir die Einträge selbst öfter mal durch, weil es mir unglaublichen Spaß macht, das Geschriebene nochmal revue passieren zu lassen. :) Es ist für mich ein guter "Tagebuchersatz", da ich zu letzterem leider fast nicht komme/ mich meistens nicht aufraffen kann. ;)
    Lg aus dem winterlichen, aber immerhin sonnigen Oświęcim,
    Johannes