Von Minden nach Polen
Mein Friedensdienst mit ASF
im Jüdischen Zentrum in Oświęcim/Auschwitz
Hallo liebe Daheimgebliebene,
5 Tage bin ich nun unterwegs und es ist so viel passiert in der Zeit:
ein sehr trauriger Abschied mit vielen Tränen, 14 Stunden Zugfahrt, viele Diskussionen mit deutschen, polnischen und ukrainischen Mitfreiwilligen, Spaziergänge durch Piekary, Kraków erkunden, viele neue Frendschaften schließen (auch international), ...
Alles kommt Schlag auf Schlag und die neuen Informationen überfluten einen förmlich.
Ich will hier jetzt keinen Roman schreiben, da ich die Zeit lieber nutzen will und mit den Leuten hier zu diskutieren, zu lachen und die Freundschaften auszubauen.
Dennoch will ich euch wenigstens ein kurzes erstes Lebenszeichen schicken. Das ausführlichere Lebenszeichen kommt wohl erst, wenn ich am Montag nach Oświęcim komme, sorry.
Also mir geht es sehr gut, auch wenn es immer wieder Momente gibt, wo ich euch alle schrecklich vermisse! :(
Naja, jetzt ist es Zeit für ein Frühstück.
Ganz liebe Grüße an euch alle aus Piekary,
Johannes
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Jochen (Freitag, 07 September 2012 10:33)
Lieber Johannes,
deine Gefühle kann ich total nachvollziehen und verstehen. Schön, dass Du so empfindest. Gestern war in der Martinikirche die Austellungseröffnung zu der nationalsozialistischen Verfolgung und Ermordung von Sinti und Roma. Michael Buhre erwähnte in seiner Festrede auch zwei Familien aus Minden, die nach Auschwitz deportiert und ermordet wurden - Kinder und Erwachsene. Im gleichen Moment dachte ich an Dich, und dass Du auf dem Weg nach Auschwitz bist um ein Zeichen für Versöhnung, Freundschaft und Frieden zu setzen. Ich bin stolz auf Dich und wünsche Dir gute Eindrücke, viel Kraft, Besonnenheit und Achtsamkeit; aber auch Spaß, Freude und Neugier auf all das, was auf Dich zukommt.
Liebe Grüße auch von Paul,
Jochen
Johannes (Mittwoch, 12 September 2012 23:41)
Hallo Jochen,
danke für deine Nachricht. Ja von der Austellung habe ich gehört. Ich werde morgen das erste mal ins Lager fahren und werde dann mal näher den Schrecken erleben können. Das besteht mir ziemlich bevor muss ich ganz ehrlich sagen, aber irgendwann muss ich es eh tun.
Danke für deine lieben Wünsche, die werde ich alle wohl gut brauchen können! :)
Liebe Grüße an Paul
Johannes
Martin Guth (Donnerstag, 13 September 2012 17:51)
Hallo Joahnnes, war ja krankheitsbedingt leider nicht bei deinem Abschied im Gottesdienst - bin aber in Gedanken dabei und wünsche dir weiterhin eine "gute" Reise, auch wenn vieles nicht so ganz einfach sein wird! Und: Heimweh ist normal, es wird dich aber nicht umhauen!
Liebe Grüße aus Minden
Martin
Nono (Mittwoch, 19 September 2012 16:57)
Keine Ahnung, lieber Johannes, was ich hier mache und ob Dich dieser Guß jemals erreicht. Wenn ic das mal erfahren habe, werde ich mich vielleicht öfter mal räuspern. Bis dahin lese ich alles was Du schreibst mit großem Interesse und denke fest an Dich!
Dein Nono
Johannes (Mittwoch, 19 September 2012 19:47)
Hallo Martin, vielen Dank, für deine guten Wünsche. Ach der Anfang ist schon echt gut gelaufen, ich mache mir eigentlich keine Gedanken, mehr, ob es zu schwer wird. Ich glaube es wird super. Es ist einfach echt toll hier und ich fühle mich wirklich wohl! Und das Heimweh gehört in der Tat dazu und man muss nur lernen, wie man damit am Besten umgeht. Aber bis jetzt klappt es meistens ganz gut. :)
Lieber Nono, ja natürlich erreicht mich diese Nachricht, ist aber für alle sichtbar. Es ist ne gute Möglichkeit um seine Gedanken niederzuschreiben, die auch für andere vielleicht interessant sein könnten. Wenn Nachrichten nur an mich gehen sollen, kann man sie über "Kontakt" schicken, oder direkt per Mail an mich.
Ich freue mich aber über jede nachricht, ob hier oder per Mail!
Lg Johannes